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1334. Januar 21. Breslau (dat.).

duodec. kal. Febr.

Bolco, Herzog v. Schlesien, H. v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß er zu seinem, seiner Gemahlin Gutha u. seiner Kinder Seelenheil dem Kl. Heinrichau folgende Freiheit gegeben hat. Er befreit dessen Schulzen u. die Scholtiseien i. Wysintal (Wiesental) u. Bertoldi villa (Berzdorf), desgl. die Kretschams in diesen zwei Dörfern, sowie ihre andern Kretschams i. d. Dörflein Heinrichow, Muscouicz (Moschwitz, Kr. Münsterberg) u. Czesslawicz (Zesselwitz), desgl. alle Mühlen i. Kl., i. Novacuria (Neuhof), Wysintal, Taschenberg, Czeslawicz, Schonewalde (Schönwalde, Kr. Frankenstein) u. d. Schustermühle zw. d. Kl. H. u. d. Stadt Münsterberg zugleich mit ihren Müllern von allem Schoß und allen Beden. Ferner soll das Kl. i. allen seinen zu deutschem Recht ausgesetzten Dörfern das ius militale besitzen, wie die Ritter es haben (Nach dem Ritterrecht entrichtete der Ritter den schuldigen Zehnten an eine selbstgewählte Kirche, vgl. Tzschoppe-Stenzel, Urkundensammlung etc. S. 55.). Wenn einzelne Hufen in diesen Dörfern verlassen u. wüst sind u. d. Kl. sie durch Kauf unter seinen Pflug bringt, so soll es von denselben nicht zur Entrichtung der Geschosse u. des Munzgeldes verpflichtet sein, solange es die Hufen besitzt.

Z.: H. Heinemann u. H. Peregrin v. Petirzwalde, Merbot u. Joh. v. Hain, Nik. Kurdeboch, Nik. v. Dangilwicz, Arnold v. Rachenow u. Peter bzgl. Hofnotar.


Bresl. Diözesanarch. Urk. Pfarrarch. Heinrichau. Orig. Perg. m. d. an grüner Seidenschnur hängenden Reitersiegel d. Ausst. m. Adlerrücksiegel (Gleichzeitige Dorsualnotiz: Libertas villicacionum, molendinorum, thabernarum et mansorum iure theutonico locatorum.). Inhaltl. b. Pfitzner, Gesch. d. Kl. Heinrichau S. 114.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.